Derealisation ist ein psychologisches Phänomen, das häufig in Verbindung mit Depersonalisation auftritt. Während sich Depersonalisation auf das Gefühl der Entfremdung vom eigenen Selbst bezieht, beschreibt Derealisation das Empfinden, dass die Umwelt unwirklich oder fremd erscheint. Betroffene können das Gefühl haben, als würden sie durch einen Schleier oder in einem Traum leben. Dieser Zustand kann zutiefst beunruhigend sein und den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Was ist Derealisation?
Derealisation ist ein Zustand der Entfremdung von der eigenen Umwelt. Alles um einen herum kann verzerrt, farblos oder mechanisch wirken. Menschen, die unter Derealisation leiden, beschreiben oft das Gefühl, als wären sie von der realen Welt abgeschnitten. Es ist wichtig zu betonen, dass Betroffene trotz dieses Gefühls der Unwirklichkeit in der Regel vollständig bei Bewusstsein sind und wissen, dass ihre Wahrnehmung verzerrt ist.
Typische Symptome der Derealisation sind:
- Die Umgebung wirkt flach, leblos oder wie eine Kulisse.
- Verzerrte Zeitwahrnehmung, z. B. das Gefühl, dass sich die Zeit langsamer oder schneller bewegt.
- Schwierigkeiten, sich mit Orten oder Menschen zu verbinden.
Ursachen der Derealisation
Die genauen Ursachen der Derealisation sind vielschichtig und oft ähnlich denen der Depersonalisation. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Stress und Angst: Hoher Stress oder extreme Angstzustände können zu einem “Abschalten” der Wahrnehmung führen, um den Geist vor Überforderung zu schützen.
- Traumatische Erlebnisse: Wie bei der Depersonalisation können Traumata, wie Missbrauch oder Naturkatastrophen, Derealisation auslösen.
- Neurologische und chemische Faktoren: Veränderungen in der Gehirnchemie, z. B. bei erhöhten Cortisolwerten, können eine Rolle spielen.
- Medikamente oder Substanzen: Einige Medikamente oder Drogen, insbesondere Halluzinogene, können vorübergehende Derealisation verursachen.
Umgang mit Derealisation
Derealisation kann eine einschüchternde Erfahrung sein, doch es gibt Wege, den Zustand zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern:
- Therapeutische Hilfe: Eine Therapie, wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), kann helfen, die Ursachen der Derealisation zu erkennen und Bewältigungsmechanismen zu entwickeln.
- Bodyscan und Achtsamkeit: Praktiken wie Achtsamkeitsübungen und Bodyscans können helfen, die Verbindung zur eigenen Umgebung wiederherzustellen.
- Stressmanagement: Techniken zur Stressbewältigung, wie Yoga, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung, können dazu beitragen, Auslöser von Derealisation zu reduzieren.
- Unterstützung suchen: Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oder das Gespräch mit vertrauten Personen kann Trost und Verständnis bieten.
Fazit
Derealisation ist eine komplexe und beunruhigende Erfahrung, die jedoch nicht dauerhaft sein muss. Mit der richtigen Unterstützung und den passenden Strategien können Betroffene lernen, ihre Symptome zu bewältigen und sich wieder mit ihrer Umwelt verbunden zu fühlen. Es ist wichtig, offen über diese Erfahrungen zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um langfristig Besserung zu erzielen.